Das Inflationswagnis ! Geldentwertung, Vermögensschaden

Das Inflationsrisiko beschreibt die Gefahr, dass der Geldgeber im Zuge einer Geldentwertung eine Vermögenseinbuße erleidet. Dem Risiko unterliegt zum einen der Realwert des existierenen Vermögens, zum anderen der effektive Profit, der mit dem Besitz erwirtschaftet werden soll.

Effektivverzinsung als Ausrichtungsgröße
Tatsache ist: Eine Preissteigerungsrate von etwa vier bis fünf Prozent per annum würde in lediglich sechs Jahren zu einem Geldwertschwund von rund 25 Von Hundert, in zwölf Jahren zu einer Halbierung der Kaufkraft des Geldvermögens führen.

Als Anleger sollten Sie daher auf die Realverzinsung achten: Darunter versteht man bei fixverzinslichen Handelspapieren die Differenz zwischen der Marge und der Preissteigerungsrate. In den meisten Konjunkturlage- und Zinsphasen der Historie war in Deutschland bislang ein positiver Realzins bei Obligationen zu beobachten. Berücksichtigt man dennoch ferner die Versteuerung der Entgelte aus Kapitalvermögen, so konnte nicht stets eine Kompensation des Kaufkraftentfalls erzielt werden.

Aktien als so geheißene Sachwerte offerieren gleichfalls keinen komplexen Schutz gegen die Inflation. Der Grund dafür: Der Erwerber sucht im Allgemeinen nicht den Substanzwert, statt dessen den Ertragswert des Wertpapiers. Je nach Höhe der Preissteigerungsrate und dem bewerkstelligten Ertrag in Form von Dividendeneinkünfte und Kursgewinnen (oder Kursverlusten) kann sich eine negative oder eine positive Effektivverzinsung ergeben.

Inflationsbeständigkeit von Sachwerten im Vergleich zu Geldwerten
Darüber, in welchem Umfang eine Anlage wertbeständig, sprich zuverlässig vor Geldwertschwund ist, kann keine allgemeingültige Äußerung getroffen werden. Langfristige Vergleiche haben ergeben, dass Sachwerte überlegene Anlageergebnisse erzielten und dabei wertpersistenter waren als Geldwerte. Ferner in den radikalen Inflationen und Währungsanpassungen nach den beiden Weltenbränden erwiesen sich Sachwerte persistenter als nominell gebundene Gläubigeransprüche. Mittendrin gab es durchaus längere Perioden, in denen vice versa Geldwertanlagen den Sachwertanlagen besser waren.